Julia Mauracher. Powered by Blogger.

Other plans oder: Kürbis - Kuchenpralinen

Wer kennt dieses Sprichwort nicht: Life happens while you're busy making other plans.
Mein gesamtes Leben baut sich auf diesem Sprichwort auf.
Ich habe immer schon geplant, wie mein Leben aussehen wird, habe mit unglaublichem Ehrgeiz und ganz schön verbissen auf dieses Leben hingearbeitet und dann kam es doch immer ganz, ganz anders.
Vor nicht ganz einem Jahr war ich zum Beispiel verzweifelt auf Wohnungssuche in Berlin, denn in meinem Kopf schien dies die einzige Stadt zu sein, in der ich leben und meine Schauspielkarriere starten wollte. Ich habe eine Wohnung nach der anderen besichtigt, hing stundenlang am Smartphone auf der Suche nach neuen Inseraten, aber die perfekte Wohnung war nie dabei. Mal war sie zu teuer, dann war die Lage schlecht oder es fehlten ganz einfach mal nicht nur Einbauküche und Badewanne, sondern auch der Fußboden.


Und gerade als ich einem Nervenzusammenbruch sehr nahe kam, passierten ein paar Dinge, die einen Umzug nach Berlin sowieso unmöglich machten. Drei tolle Jobangebote in meiner Heimat Tirol, die mich darüber nachdenken ließen, ob Innsbruck vielleicht doch noch ein paar Jahre lang meine Heimat bleiben sollte.
Kaum wurde es nach ein paar Monaten wieder Zeit, die nahe Zukunft zu planen, erhielt ich eine Email meiner Schwester, Betreff "Traumwohnung!". München war seit dem Umzug meiner Schwester immer eine Idee im Hinterkopf, aber ob ich da wirklich hinziehen wollte, war mir lange nicht ganz klar.
Dann besichtigten wir diese "Traumwohnung" und drei Tage später hatten wir die Zusage unserer Vermieter. Also beschloss ich innerhalb einer Woche, nach München zu ziehen und seitdem ist nichts mehr so, wie es war.
Ich habe große Schritte in meiner Karriere gemacht, Menschen getroffen, die mein Leben auf den Kopf gestellt haben, einen Nebenjob in einem tollen Restaurant gefunden, durch den ich täglich zu neuen Rezepten inspiriert werde und wohne in einer Wohnung, die so schön ist, dass ich es manchmal immer noch nicht glauben kann.
Momentan verläuft mein Leben also gar nicht so, wie ich das geplant habe, aber - wer hätte es gedacht? - dieses Leben ist so viel besser als das geplante!


Etwa genauso lief es mit diesen Kuchenpralinen. Eigentlich hätten es nämlich Kürbis - Kastanien - Schnitten werden sollen, aber durch (unüberlegtes) Experimentieren gelangen die Schnitten so gar nicht und ich musste mir einen Notfallplan für meinen Kürbiskuchen überlegen.
Was dabei rausgekommen ist schmeckt einfach nur köstlich und sieht wahnsinnig hübsch aus.
Wieder mal hat mir das Leben bewiesen, dass es einfach macht, was es will und wenn man sich darauf einlässt, kommen manchmal Dinge dabei raus, die man so nicht mal hätte planen können.


KÜRBIS - KUCHENPRALINEN
(für 25 - 30 Stück)

für den Teig
2 Bio - Eier, M
90g Feinkristallzucker
Mark 1/2 Vanilleschote
200g Kürbispüree
60ml neutrales Öl, zB. Rapsöl
140g Mehl
2TL Backpulver
1TL Zimt
Prise Salz

für die Zimtbuttercreme 
50g Butter, Raumtemperatur
100g Puderzucker
Schuss Milch
1TL Zimt
Prise Muskat, gemahlen

für die Deko 
300g Vollmilchkuvertüre / Glasur
gehackte Kürbiskerne 


Für den Kürbiskuchenteig den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen und eine Backform einfetten.
Das Kürbispüree mit den Eiern, dem Zucker,  Vanillemark und Öl verrühren. Die trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Backpulver, Zimt, Salz) auf die Masse sieben und kurz und gründlich einrühren.
Den Teig in die Backform geben und den Kuchen für ca. 40 Minuten goldbraun backen. Mittels Stäbchentest feststellen, ob der Kuchen fertiggebacken ist, dann aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen. Im Idealfall wird der Kuchen einen Tag vor der Zubereitung der Pralinen gebacken.
Den ausgekühlten Kuchen in einen Standmixer geben und zu feinen Bröseln verarbeiten.
Für die Buttercreme die weiche Butter mit dem Puderzucker, Zimt, Muskat und der Milch 2 - 3 Minuten auf höchster Stufe zu einer fluffigen, weißen Creme aufschlagen. Der Zucker sollte sich aufgelöst haben.
Die Kuchenbrösel mit der Buttercreme vermengen, so dass eine Art weicher Keksteig entsteht. Sollte die Masse zu feucht sein, kurz in den Kühlschrank stellen.
Aus der Masse kleine Kugeln formen, die Kugeln dann mindestens eine Stunde kühl stellen.
Die Vollmilchkuvertüre über einem Wasserbad schmelzen und die Schokolade in eine tiefe Schale geben. Die gekühlten Kugeln mit Hilfe von zwei Teelöffeln in die Schokolade tauchen, abtropfen lassen und vorsichtig auf einen Bogen Backpapier setzen. Sofort die gehackten Kürbiskerne auf die noch weiche Schokolade streuen.
Den Schokoladenüberzug im Kühlschrank fest werden lassen, dann können die Kugeln vom Backpapier genommen und am besten sofort gegessen werden ;)



Rezept für den Kürbiskuchen gefunden auf: www.carltode.de

Wenn's passt oder: Kardamom - Pflaumen - Kuchen

Es gibt Dinge, die einfach gut zusammen passen.
Das fängt bei Menschen an und hört beim Essen auf.
Dazwischen liegen so Dinge wie ein Pumpkin Spice Latte zum Herbstspaziergang, der Geruch von Laub und letzte warme Sonnenstrahlen, meine Schwester, eine Folge "Dates" und eine Flasche Chardonnay, "Scar Tissue" von den Red Hot Chili Peppers auf der Autobahn, Vollkorn - Schokokekse zu Schwarztee mit Milch und kuschelige Schals zu Winterjacken. Und das sind nur Dinge, die mir grade einfallen, weil Herbst ist.


Allein in der Welt des Backens und Kochens findet man immer wieder zwei oder drei Geschmäcker, die so gut zusammenpassen, dass man meinen könnte, sie wurden füreinander geschaffen. Schokolade und Chili. Tomaten und Basilikum. Hefeteig und Vanille. Käse und Trauben. Oder Kardamom und Pflaumen.


Da ich auf Geschmacksexplosionen im Mund stehe (deshalb mag ich ja auch gesalzene Laugenstangen mit Honig und Peanut Butter Cups), freut es mich immer wieder, wenn ich auf so eine Kombination stoße und sie euch dann präsentieren kann.
Vergangenen Sommer habe ich Kardamom für mich entdeckt und ihn bereits mit Blaubeeren verbacken, was wirklich sehr, sehr lecker war.


Da der Sommer und die Blaubeerzeit aber vorbei sind und ich den Kardamom trotzdem nicht missen möchte (grade weil er ja eher ein "winterliches" Gewürz ist), habe ich diesmal versucht, ihn mit Pflaumen zu kombinieren. Und siehe da - es passt! Die Säure der Pflaume harmoniert einfach perfekt mit der Süße des Kardamom - Kuchens. Ein Tässchen Kaffee oder Schwarztee dazu....und ich bin im Herbst - Himmel!


KARDAMOM - PFLAUMEN - KUCHEN
(für eine Kastenform)

für den Teig
190g Butter, Raumtemperatur
190g Feinkristallzucker
1 Päckchen Vanillezucker oder Mark 1/2 Vanilleschote
3 Bio - Eier, M, Raumtemperatur
190g Mehl
1TL Backpulver
eine Prise Salz
3/4 - 1 TL gemahlener Kardamom (nach Geschmack dosieren!)
25g Sauerrahm oder Naturjoghurt

für die Deko
1 - 2 Pflaumen, in Scheiben
Puderzucker

Den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen und die Kastenform einfetten und mit Mehl bestäuben.
Wie immer bei Rührkuchen ist auch hier wichtig, dass Butter und Eier wirklich Raumtemperatur haben, sonst lassen sie sich nicht gut verarbeiten und der Teig wird nicht fluffig.
Die Butter mit dem Zucker einige Minuten lang fast weiß und sehr fluffig aufschlagen. Die Vanille dazugeben. Dann die Eier einzeln einrühren, nach jedem Mal den Teig gut verrühren. Die Masse nochmal ca. eine Minute lang gut aufschlagen, dann Mehl, Backpulver, Salz und Kardamom auf die Masse sieben und mit einem Kochlöffel oder Teigschaber unterheben. Sauerrahm oder Joghurt kurz und schnell einrühren.
Die Masse in die Form geben und die geschnittenen Pflaumen auf den Teig legen. Etwas in den Teig drücken und die Form dann in den Ofen geben.
Der Kuchen wird nun 50 - 60 Minuten gebacken. Sollte er gegen Ende der Backzeit etwas zu dunkel werden aber noch nicht durch sein, mit etwas Alufolie abdecken.
Mittels Stäbchentest kann man gut feststellen, ob der Kuchen bereits durch ist. Dazu einfach einen Zahnstocher in die Mitte des Kuchens stechen, wenn kein Teig kleben bleibt, könnt ihr den Kuchen aus dem Ofen nehmen.
Den Kuchen auskühlen lassen, dann aus der Form lösen und mit Puderzucker bestäuben.
Am besten frisch genießen, da schmeckt der Kuchen einfach am besten!


nach einem Rezept aus dem Buch "Süße Sünden" der Hummingbird Bakery

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